Das igf – Berlin wurde 2010 von Oliver Kreim in Absprache mit Dr. Rainer Eggebrecht gegründet. Dieser eröffnete 1990 in Absprache mit Prof. Dr. Eugene Gendlin, dem Begründer von Focusing, das erste igf in Deutschland. Seit 2006 gibt es ein igf München unter der Leitung von Peter Helmer. Seit September 2018 präsentiert sich jedes der drei Institute auf einer jeweils eigenen Webseite, mit unterschiedlichen Schwerpunkten und Angeboten.
Das igf-Berlin bietet Aus- und Weiterbildungen in den Bereichen Psychotherapie, Supervision und Coaching an. Der Schwerpunkt des igf-Berlin liegt im Bereich Therapie und Entwicklung eines spirituellen Übungsweges. Was das Therapeutische anbelangt vor allem auf der Begleitung von Menschen mit traumatischem Hintergrund (Entwicklungs- / Bindungstrauma), wobei auch die so wichtigen Themen wie Spiritualität, Mitgefühl und Selbstmitgefühl einen immer größeren Raum einnehmen. Hier möchte ich auch immer wieder auf so etwas wie eine traumasensible Achtsamkeit hinweisen.
Die Ausbildung am igf-Berlin ist zur Zeit gegliedert in eine Basisausbildung, und die traumasensible Therapieausbildung.
Eine Zertifizierung ist für alle Formate, einschließlich internationaler Anerkennung am TIFI (The International Focusing Institute) als Certified Focusing Professional möglich.
Weiterhin gibt es die Fortbildungsreihe “Prätherapeutisches Focusing (PTF)“, eine Weiterentwicklung der „Prä-Therapie“, speziell zur Begleitung von Menschen mit Demenz. Auch hier kann die Teilnahme zertifiziert werden.
Für die eigenen (spirituelle) Entwicklung gibt es die neben dem „Schnupperseminar„ das „Meditations-Einführungsseminar“, die „Achtsamkeits- / Meditationsabende“ und die „Focusing-Entdeckungsreisen“.
Zur Entwicklung des Focusing-Ansatzes am igf-Berlin
Der methodisch offene Ansatz wurde durch den integralen Ansatz weiter präzisiert. Integrales Focusing fördert ein nicht wertendes Bewusstwerden unmittelbarer Wahrnehmungsvorgänge und rückt dabei ein an Werten orientiertes Leben in den Mittelpunkt. Er ist hilfreich um stimmiges Handeln zu fördern, vor allem auch die eigenen Herzensqualitäten lebendig werden zu lassen, um einer zunehmend digitalisierten und vernetzten Wirklichkeit achtsam und akzeptierend begegnen zu können. Hierbei kann uns auch Wissen und Methoden aus der buddhistischen Psychologie und Praxis hilfreich sein, weswegen es seit 2023 vermehrt auch Kurse und Veranstaltungen zu Achtsamkeit und Meditation im Angebot gibt.
In diesem Sinne soll auch weiterhin immer wieder untersucht und erprobt werden, inwieweit andere Methoden für Menschen, für die Focusing die Basis ihrer Lebens oder ihrer Therapeuten /Coaching-Praxis ist, einen Mehrwert bieten können.
So wird hier das Konzept vom igf Begründer Dr. Rainer Eggebrecht gewürdigt und gleichzeitig wird sich auch immer wieder Neues entfalten, ganz im Sinne von Focusing.
Über mich:
Oliver Kreim – Leitung und Inhaber des igf-Berlin
vom „The International Focusing Institut“ anerkannt als:
Focusing-Koordinator für Deutschland (ebenso: Focusing-Oriented Psychotherapist und Focusing Trainer)
Gesprächs und Focusingtherapeut (igf), Heilpraktiker
Hier ein wenig zu meiner Person:
Seit 2010 leite ich in Mühlenbeck bei Berlin das igf. Nach vielen Jahren Arbeit in der Altenpflege legte ich 1994 in München die Heilpraktikerprüfung ab. Erste Praxistätigkeit ab 1999 in München. Seit 2000 personzentrierte Weiterbildungen, die dann immer mehr meine Arbeit in der Praxis beeinflusste. Neben einem reichhaltig- therapeutischem Methodenkoffer bestimmt heute vor allem Focusing und eine auf Präsenz und Spiritualität ausgerichtete Haltung mein Sein in der Begegnung, dem Kontakt mit KlientInnen.
Den Menschen da abholen wo er ist, ihn freundlich annehmend wertschätzen und ihm Raum für seine eigenen Wahrnehmungen, seine eigenen Erfahrungen zu geben, bestimmte immer mehr mein Sein. Die Themen Bindung und Selbstanbindung sind mir immer mehr wichtig und hilfreich geworden. Mehr und mehr verstehe ich, welch große Rolle dabei unser Körper spielt und wie hilfreich hier Focusing sein kann. Auch immer mehr bemerke ich wie, ein eher in verhaltenstherapeutischen Kontexten übliches „Üben“, förderlich sein kann, was mir wohl auch vor allem durch meine Meditationserfahrung immer wieder gewahr wird.
Vieles von dem oben erwähnten konnte ich als Therapeut sowie als Dozent an Heilpraktikerschulen (Psychotherapie – Ausbildung) und in der Weiterbildung für gerontopsychiatrische Fachkräfte leben und weitergeben. Als Gesprächs- und Focusingtherapeut (igf) und als Ausbilder am igf lehrt mich Focusing immer wieder, freundlich und achtsam auf das, was in jedem Menschen leben will, zu vertrauen. Nicht Aktionismus ist entscheidend, sondern absichtslose Aufmerksamkeit für das, was ist – denn in jedem „Sein“ ist immer ein „Werden“ enthalten. Und wenn es mal stockt, dann stockt es halt mal.
Mir ist eine Auseinandersetzung mit unterschiedlichsten Therapieformen in Praxis und Theorie sowie philosophischen Richtungen und gesellschaftsrelevanten Themen enorm wichtig geworden auf diesem Weg vom „Sein“ zum „Werden“. Da der Kopf rund ist, kann das Denken die Richtung wechseln. Da der Kopf mit unserem Körper verbunden ist, ist ein spürendes Reflektieren möglich und nötig. So wie der Kopf mit unserem Körper verbunden ist, sind wir mit unserer Umwelt verbunden, weshalb mir nicht nur innerpsychische, sondern mehr und mehr wieder philosophisch, gesellschaftsrelevante Aspekte für ein gelingendes Leben ins Bewusstsein geraten, was ja auch am igf durch den integralen Ansatz lebendig verwirklicht wird. Seit 2015 höre ich wieder Vorlesungen von C.C. Schroeder zur „Kritischen Theorie“ der Frankfurter Schule und zu „Phänomenologische Ontologie des Subjekts“ sowie zur „Phänomenologie der Intersubjektivität“ von Jean-Paul Sartre, um mein eigenes Denken immer wieder zu schulen. Sartre, ein für mich von den Psychologen kaum beachteter Denker, der uns doch v.a. auch zur Intersubjektivität soviel zu sagen hat. Vielleicht ist mir Sartre, ähnlich wie Gendlin, so sympathisch, da er mich immer wieder auf mich verweist, nicht irgendein Guru, Meister, irgendein bestimmtes Werk, sondern in mir selbst finde ich die lebenswerten Antworten.
Die Übung des ZEN kann dies alles herrlich klar werden lassen, uns auch immer wieder daran erinnern, dass so etwas wie ein Anfängergeist so hilfreich sein kann, als Lehrer, Therapeut , als Mensch. Überhaupt ist mir mehr und mehr das Zusammenspiel von Psychotherapie und Spiritualität wichtig geworden und Focusing kann da ein ganz wunderbarer Vermittler sein.
Focusing und „Entwicklungs- / Bindungstrauma“
Ein Thema, welches mich seit vielen Jahren begleitet, mit dem ich mich seit vielen Jahren auseinandersetzte da es auch in meiner Praxis einen breiten Raum einnimmt und mir ein focusingorientierter Umgang damit so wertvoll und hilfreich geworden ist. Neben viel Eigenerfahrung, Literaturstudium und eigenen Fortbildungen habe ich dann nach und nach vieles davon in die Ausbildung hier am igf mit einfließen lassen.
Focusing in der Begleitung von Menschen mit Demenz
Aus meinem über dreißigjährigen Wirken und bezüglich des Themas „Begleitung von Menschen mit Demenz“ ist nach und nach auch das „Prätherapeutische Focusing (PTF)“ entstanden, eine Methode, welche vor allem in der Begleitung von Menschen mit einer sogenannten Demenz oder anderen Kontaktstörungen hilfreich ist.
Seit 2015 leite ich die ersten PTF Schulungen im Ausland, in einem Demenz-Kompetenzzentrum in der Schweiz.
Seit 2018 bin ich auch offiziell als Focusing-Koordinator für Deutschland anerkannt, was mich berechtigt, international gültige Zertifizierungen zu verleihen.
Eine Psychologie des Erwachens
Immer wieder ging es mir im Leben (auch im Berufsleben) darum Unterschiedliches sein zu lassen, anzuerkennen, wenn möglich vielleicht auch Getrenntes zu verbinden, ganz ähnlich wie John Welwood sich ausdrückt, ging es mir immer wieder darum, im Sinne einer Psychologie des Erwachens, zwei getrennte Bereiche, die individuelle und zwischenmenschliche Psychologie, wie sie im Westen studiert wird, und den Weg des Erwachens, wie er in den meditativen Traditionen des Ostens artikuliert wird, wieder in Verbindung zu bringen.
So folgte neben einer Auseinandersetzung mit dem Werk von John Welwood, auch dem Ansatz der „Essentieller Psychotherapie“ (Borghardt / Erhardt) seit ca 2018 auch wieder eine persönliche Praxis im Sinne des Dharmas (der Lehren Buddhas). Immer wieder inspirierten mich Menschen, die Psychologisches und Spirituelles in Verbindung brachten oder Aspekte einer buddhistischen Psychologie lehrten (z.B Jack Kornfield, Joko Charlotte Beck, Pema Chödrön, Thich Nhat Hanh, Richard Schwartz, Paul Gilbert, Chris Germer, Jon Kabat – Zinn u.a.). Ein großes Thema, ein weites Feld und ich fühle ich so bereichert auf diesem Weg.
Seit dieser Zeit gibt es immer wieder Seminare zu diesen Themen, ein Meditations- Achtsamkeitsabend und das Thema Achtsamkeit / Präsenz wird auch noch einmal deutlich mehr betont in den Ausbildungen.
Angeschlossen an das igf-Berlin ist die
Praxis für Focusing – Oliver Kreim (Heilpraktiker)